Dieser Bericht erschien bereits in ExtraPlus 2020, dem Infomagazin der THM zum StudiumPlus: Link zum Artikel
StudiumPlus in Kooperation mit der Wetzlarer Friedrich Kurz GmbH
Jana Potzner, 7. Semester BWL/Logistikmanagement berichtet
Direkt nach dem Abitur, im Wintersemester 2017 startete ich mein Studium Plus in der Fachrichtung BWL mit dem Schwerpunkt Logistikmanagement. Für mich war damals klar, dass ich dual studieren wollte: Ich hatte die Erwartung, dass die folgenden Jahre nicht ganz so theoretisch sein würden und dass ich das Gelernte viel besser verstehen würde, wenn ich sehe, wie man das Ganze in der Praxis anwendet.
Nach den ersten beiden Studienjahren wechselte ich mein Partnerunternehmen. Da dies nicht die Regel ist, bin ich sehr froh, dass sich der Übergang so reibungslos gestaltet hat: Seit August 2019 bin ich ein Teil der Friedrich Kurz GmbH in Wetzlar, ein international agierender Logistikdienstleister. Schon damals in der 9. Klasse absolvierte ich mein Schülerpraktikum bei der Kurz-Gruppe. Es ist schön, dass viele Kollegen noch immer hier beschäftigt sind. So fühlte ich mich direkt wieder aufgenommen.
Während des Projektsemesters habe ich mich mit dem Thema Umweltzertifizierung beschäftigt. Im Qualitätsmanagement wurde die Friedrich Kurz GmbH bereits mit der ISO 9001 zertifiziert. Da es einige Überschneidungen gibt, habe ich verglichen, welche Umwelt-Richtlinien bereits umgesetzt sind und welche noch fehlen. Mein Bericht über rund 50 Seiten enthält konkrete Handlungsempfehlungen. So kann das Team direkt an der Umsetzung arbeiten und meine Recherche findet Verwendung. In der Bachelorarbeit werde ich das Thema wieder aufgreifen und weiterentwickeln. Meine Betreuer und ich planen, die Bedeutung von Umweltzertifizierungen in der Logistikbranche näher zu untersuchen. Besonders freue ich mich darauf, dass ich unsere weltweiten Partnerunternehmen befragen darf.
Nach dem Abschluss würde ich gern im Logistikmanagement für internationale Umzüge arbeiten. Das Tagesgeschäft ist sehr abwechslungsreich aufgrund der vielfältigen Tätigkeiten und der unterschiedlichen Kunden. Bei Übersee-Projekten finde ich zum Beispiel die Zollabwicklung sehr spannend. Ich stehe in Kontakt mit unseren Agenten und Kunden, wobei viele Auflagen der unterschiedlichen Länder zu beachten sind. Was ist beispielsweise zu bedenken, wenn jemand seinen Hund mitnehmen möchte?
Selbst an der Hochschule stellen wir immer wieder den Bezug zur Praxis her. Ein Highlight war unsere Exkursion zu Amazon nach Bad Hersfeld. Während der Theoriephase waren wir mit StudiumPlus vor Ort, um zu sehen, wie zeitgemäße Logistik in der Praxis aussehen kann. Auch die meisten Vorlesungen sind sehr praxisnah. Meine Kommilitonen und ich, wir erinnern uns gern an das Modul Interlogistik im ersten Semester zurück. Unter der Leitung von Prof. Dr. Fabian Tjon kamen unterschiedliche Dozenten aus der Praxis, die von ihren Erfahrungen aus dem Geschäftsalltag berichteten. Dabei haben wir unterschiedliche Vorlesungen zu den Themen Straßengüter-, Schienengüter- und Luftfrachtverkehr gehört. Besonders Prof. Dr. Dirk Engelhardt gestaltete den Unterricht sehr praxisbezogen und interaktiv. Er gab uns interessante Impulse zum Nachdenken.
Heute kann ich sagen, dass ich besonders die Zusammenhänge zwischen einzelnen Bereichen der BWL gerade durch die Praxiseinsätze viel besser verstehe.
Und, was ganz wichtig ist: Ich bin viel sicherer im Umgang mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern geworden. Das kommt einfach durch die tägliche Erfahrung und das Übernehmen von Verantwortung. Umgekehrt profitiere ich auch im Unternehmen von meinen Theoriesemestern. Die BWL-Grundlagen helfen, Hintergründe besser zu verstehen. Auch der Umgang mit MS Office ist wirklich nützlich.